Ereignisse in der Geschichte und Entwicklung der Tufting-Industrie, wie sie in verschiedenen älteren und neueren Schriften beschrieben werden - wegen des besonderen Charmes einiger Textstellen und in Belegfunktion der geschichtlichen und technischen Zusammenhänge als Zitatsammlung dargestellt.
Jahr | Ort - Ereignis mit Zitat der Fundstelle - Anmerkungen |
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Bronzezeit (2200-800 v. Chr.) | 33-8 Dänemark. Quelle 33, Seite 44, EJ 1937. "But in Danish graves of the Bronze Age small pieces of woollen clothing, capes and cloaks and caps have been found with loops hooked in after the weaving was done." Derartige Funde sind tatsächlich belegt. In Trindhøj in Süd-Jütland wurde ein ovaler Herrenumhang gefunden, dessen Oberfläche mit langen, groben Schlingen versehen ist. Aus Borum Eshøj A in Ost-Jütland, aus Muldberg in West-Jütland sowie aus Trindhøj und Guldhøj in Süd-Jütland stammen außergewöhnliche Mützen, die mit einem dichten Flor aus sehr dünnem Garn pelzartig verziert sind (41). Diese Fundstücke entstammen der frühen dänischen Bronzezeit (ca. 1700 - 1100 v. Chr.). Das Motiv, Tierfelle zu imitieren bzw. florartige Gewebe zur Wärmedämmung einzusetzen, zeigt sich auch in 33-7 und 10-5. Echte Tierfelle als Kälteschutz hatten den Nachteil, dass sie mit der Zeit hart und starr wurden. Auch Quelle 25 (Seite 1 u. 2) nimmt auf Tierfelle Bezug: "I suppose we can say that the first carpets were the rough-cured skins laid by our hunting ancestors on the floors of their crude dwellings. It is interesting to note that, since that remote past, most carpets have retained the same characteristics as those skins. Tough, flexible backs, upright pile of animal fibre and [...] protective against a floor that would otherwise be cold and unfriendly." |
2-3 Jh. n.Chr. | 9-1 Quelle 9, Seite 25, EJ 1989. "Die textiltechnisch ausgerichteten Veröffentlichungen vermuten die Quellen sowohl bei den südamerikanischen Indianern wie auch im ägyptisch-römischen Kulturkreis des 2. bzw. 3. Jahrhunderts n. Chr. Dort wurde ein textiler Fund mit getufteter, florähnlicher Anmutung gemacht." (Informationen hierzu sind in Recherche. Erste Nadeln wurden aus den Flügelknochen von Vögeln gefertigt.) |
3.-7. Jh. n.Chr. | 33-1 Ägypten. Quelle 33, Seite 6, EJ 1937. "From the third to the seventh century, A.D., and possibly longer, the Copts, descendants of the ancient Egyptians, made fine, tightly drawn or woven, and also coarser, looser embroidery which was based in the appreciation of the artistic possibilities of loops of colored wool left standing, above the surface of a basic material of coarse or of fine cloth." Das Bild zeigt einen der beschriebenen koptischen Teppiche aus dem sechsten Jahrhundert. Der Autor vermutet, dass die Technik bereits zur beschriebenen Zeit (3.-7. Jh. n. Chr.) eine alte Tradition gewesen ist, die später von Mauren, Arabern und Berbern nach Spanien gebracht worden sei. Siehe auch 37-1. |
5.-7. Jh. n. Chr. | 37-1 Ägypten. Quelle 37, Seite 302, Bild Seite 237, EJ 1904. "Ausser den Wirktechniken finden sich unter den koptischen Textilien als Musterung der Leinenstoffe noch einige Arten von Durchzugarbeiten, welche der Stickerei verwandt sind. Sie wurden direkt in den farbigen Leinengrund hineingearbeitet und zwar so, dass die gemusterte Fläche aus Reihen farbiger Wollfäden gebildet ist, wobei die als Noppen einzeln dastehenden Maschen den Eindruck eines ungeschnittenen Teppichflors hervorrufen, aber auch bei dem Gedanken an den Ursprung der Technik die Wirkung einer antiken Mosaikmusterung dieser am nächsten stellen würde [...]" Siehe auch 33-1. Der Autor hält es nicht für ausgeschlossen, dass ähnliche "Durchzugarbeiten" bereits im Altertum angefertigt wurden. Auf der Original-Abbildung des antiken Kriegers aus einem koptischen Grab des 5.-7. Jahrhunderts n. Chr. sind die feinen Florstreifen gut zu erkennen. Der Autor beschreibt weitere koptische Gewebe, die ihn an Frottierstoffe erinnern, die in Gewändern "wohl für den Winter berechnet" oder als Zwischenteile in Tüchern vorkommen, sowie Wandbehänge mit antikisierenden figürlichen Darstellungen. Deren Musterung sei Mosaiken nachempfunden. |
Mittelalter bis 17. Jh. | 45-2 Russland - Osteuropa - Westeuropa. Quelle 45, S. 164. "Although most commonly associated with Russia, punch needle embroidery was first used by ancient Egyptians [...]. By the Middle Ages, it was being used throughout Eastern and Western Europe to decorate ecclesiastical clothing and panels. [...] Within this culture ["Old Believers"] punch needle embroidery developed into an art form." Zu ägyptischen Arbeiten siehe 9-1, 33-1 und 37-1. Zur Technik siehe "Needlepunching" bzw. "punch embroidery". Die ersten Nadeln wurden aus Vogelknochen hergestellt. Mit "Old Believers" ist eine Abspaltung der Russisch-Orthodoxen Kirche zur Zeit von Peter dem Großen im 17. Jh. gemeint. Die Ursprünge der japanischen "Bunka"-Technik aus dem 19. Jh. stammen vermutlich aus Russland. |
zwischen 1485-1603 | 33-6 Grossbritannien. Quelle 33, Seite 34, EJ 1937. "[...] these rugs are not held in reverence in this country and no one has troubled to look it up [...]. But knowing this North Country England as I do and the South of Scotland also - very well, I am quite sure they [die Vorläufer getufteter Teppiche] must have been going from at least Tudor times. [...] I see no reason to discredit the theory that they were probably introduced by Scandinavian settlers hereabouts. The names of people and (of) natural features and old household words are strongly Scandinavian [...]." Der Verfasser dieser Briefzeilen an den Autor des Buches sieht "Scandinavian Scots district which was once the Kindgom of Strathclyde and reached from Lanarkshire southwards to Morecombe Bay in Galloway and the Stewartry of Kirkcudbright" als Heimatregion der beschriebenen Teppiche an. Zum Hinweis auf einen evtl. skandinavischen Ursprung siehe 33-8 und 33-7. Der Briefeschreiber bemerkte um 1927 auffällige Ähnlichkeiten zwischen den ihm bekannten Teppichen und Reproduktionen aus Finnland in "general arrangement and type". |
ab ca. 1550 | 44-1 Grossbritannien. Quelle 44, Seite 138, Bild 143, EJ 1929. "There are two principal stitches which were used in the making of English embroidered carpets, - Turkey-work and tent-stitch. [...] Turkey-work was an embroidery which produced a thick, heavy tufted pile, much like Oriental or Turkey carpets, and from these it evidently acquired its name." Nadelarbeiten sind in England bereits ab dem 11. Jahrhundert bekannt. Es gilt als nachgewiesen, dass "Turkey-work" Arbeiten mindestens ab der Zeit von Elisabeth I. in wohlhabenden Familien beliebt waren und ihre Blütezeit im 15. bis 18. Jahrhundert hatten. Damen der obersten Gesellschaftsschichten beschäftigen eigene Designer für die Entwürfe der Teppiche und Personal, das bei der Anfertigung der Teppiche half. Das Bild zeigt einen nicht mehr komplett erhaltenen "Turkey-work" Teppich aus dem 17. Jahrhundert, gefertigt aus Wolle auf grobem Leinengewebe. Die Grundfarbe des Teppichs ist hellgrün. |
Ende 17. Jh. | 45-1 Grossbritannien. Quelle 45, Seite 35. "In late-seventeenth-century England, there was a fashion for white embroidered bedspreads [...[. They were primarily stitched in raised embroidery including French and bullion knot stitch [...]. Die Technik des "Candlewicking" erhält ihren Namen nach der englischen Bezeichnung für das eingesetzte Dochtgarn aus Baumwolle, einem dickeren Vorgarn fast ohne Drehung. Siehe auch 39-2. ("Bullion Knot Stitch" ist ein größerer Knötchenstich.) |
um 1700 | 33-7 Norwegen / Schweden. Quelle 33, Seite 40 und 44, EJ 1937. "She has found that loops have been made in olden days on "Flensvaevnad" i.e double weaving, to make the rugs warm enough to use in place of skin rugs. These were used on beds and were made on a woollen backing with woollen loops. [...] The first mention of "Ryer" in Norway and Sweden is about 1700." Diese Bettdecken seien oft vererbt und in Testamenten als Nachlass aufgeführt worden, gibt der Verfasser dieser Briefzeilen an. Es ist anzunehmen, dass ähnliche Materialien bereits lange vor 1700 in nordischen Ländern als wärmende Decken verwendet wurden. Hinweise hierauf werden z.B. für Shetland und andere nordische Inseln genannt. Siehe auch 33-8. |
1725-1850 | 39-2 USA. Quelle 39, Seite 287, EJ 2002. Bild Quelle 40. "The first tufted spread was based on a Colonial or antebellum model, the candlewick spread, which often was described as popular on Southern plantations from 1725 to 1850." Siehe hierzu auch 25-1. Mit "the first tufted spread" ist die von Catherine Evans in 1895 gefertigte Decke gemeint, siehe 1-2 und später. Die Abbildung zeigt nicht diese Decke, ist aber eine Reproduktion (von 1952) eines Bettüberwurfs im Stil der frühen Kolonialzeit. |
um und vor 1750 | 10-2 Europa / USA. Quelle 10, Seite 139, EJ 1958. "Vor mehr als zwei Jahrhunderten siedelten mitteleuropäische Bauern nach Pennsylvanien über und brachten aus Europa eine alte handwerkliche Kunst mit; nämlich den handgestickten Teppich. Diese handgestickten Teppiche, bei denen symmetrische Muster mittels Nadeln in ein bereits vorerzeugtes Grundgewebe eingestickt wurden, findet man noch heute in ihrer ursprünglichen Art auf den amerikanischen Märkten. Vor der Erfindung der Nähmaschine wurden die Muster von Hand in das Grundgewebe eingetragen." Siehe auch 44-1. Eine Anmerkung zu diesen Techniken ist am Ende dieser Webseite aufgeführt. Derek T. Ward schreibt dazu in 27, Seite 1: "Some authorities say that a form was used in Tudor England. [...] It has been claimed that Welsh emigrants took their version of tufting across to N. America in Colonial days." Andere Autoren erwähnen zum Ursprung dieser Handarbeiten Frankreich und England. |
1784 | 44-2 USA. Quelle 44, Seite 290, EJ 1929. "One collector and writer on the subject offers proof of the antiquity of hooked rug by producing an example bearing the date 1784, [...]. "Hooked Rugs" waren besonders in Neu-England bekannt und wurden daher auch "New England Rugs" genannt. Die Technik ist auch heute noch in USA als Handarbeit recht beliebt. Zur Technik siehe Link. |
um und vor 1812 | 33-3 USA. Quelle 33, Seite 16, EJ 1937. "Mr Hamilton Easter Field in "The Arts Magazine" for May 1921, wrote of a rug in his collection, and executed by a Captain Talpey of the War of 1812. This is made of yarn on sailcloth and is probably like a "thrum" mat in technique." Zu "thrum" siehe 33-2. Die Verwendung von aus Restgarnen oder Stoffstreifen und Segeltuch hergestellten Matten wird an dieser Stelle Seefahrern zugesprochen zur Verwendung in der Takelage zum Schutz der Seile. Eine weitere eher technische Verwendung getufteter Materialien ist in einer Patentschrift aus Deutschland von 1909 über Schmierkissen angeführt. |
um 1830 | 33-2 Grossbritannien. Quelle 33, Seite 12, EJ 1937. "Well over hundred years ago, what is known as hearth rugs were widely used in England; just how much earlier they were first made can hardly be determined now." Es ist anzunehmen, daß die Tradition der hier genannten Kaminvorleger auf die Verwendung von "Thrums" zurückzuführen ist. "Thrums" sind Garnenden von ca. 20 bis 45 cm Länge, die als Reste beim Weben entstehen. Weber in Yorkshire, die ihre Arbeit zu Hause verrichteten, durften diese für die Weberei nutzlosen Stücke behalten, und zur Weiterverwendung sind diese Stücke, ebenso wie Stoffstreifen, zur Herstellung von "brodded rugs" oder "pegged rugs" genutzt worden. "Brodded" von "to prod" = stechen, stoßen, stupsen bzw. "pegged" von "to peg" = anheften, anpflocken, stützen, festklammern, anklammern, koppeln - Technik ähnlich wie "punching", das am Ende dieser Seite kurz erläutert ist. "Thrum" ist Altenglisch und auf deutschen Ursprung zurückzuführen als "dickes Stück", "Stumpen" oder "Ende". Die hier vorgestellte Technik soll auch in Schottland, Irland und Frankreich bekannt gewesen sein. |
1830 - 1885 | 33-10 USA. Quelle 33, Seite 178, EJ 1937. "Waldeboro has long been noted for its very fine rugs. Between the year 1860 and 1885 there were a great many artistic rugs made in this section. [...] and I have had a great many that were probably produced as early as 1830." Die kunstvoll gefertigten feinen, farbenreichen Teppiche aus Waldoboro in Maine mit Blumenkränzen und Blumenbouquets, mit Traubendolden oder Figuren wie Katzen oder Hunden in unterschiedlichen Florhöhen werden deutschen Einwanderern zugesprochen. Die eingearbeiteten Reliefs werden als typisch für deutsche, holländische und französische Arbeiten betrachtet. |
um und vor 1868 | 25-1 USA. Quelle 25, Seite 159, EJ 1968. "Over a century ago in the U.S.A. the Cotton Belt of the deep South was famous for home-made candlewick bedspreads. [...] With increased prosperity this craft declined in the homes until it was renewed around 1900 by a farm girl, who began making copies of a hand-tufted candlewick bedspread which had been a family heirloom for generations." Manche Schriften berichten, auf jeder Farm seien zu jener Zeit Bedspreads (Tagesdecken mit eingearbeitetem Flormuster) hergestellt worden. Siehe auch 39-2. Zur Geschichte der Catherine Evans siehe 1-2 und später. Die Bedspreads wurden auch "Chenille" oder "Candlewick", "Rippletuft", "Featherclipt" oder "Needletuft" bzw. "Tufted Bedspreads" genannt. Die Nutzung der Begriffe änderte sich im Laufe der Zeit; manche Quellen unterscheiden "Chenille" als Straßenware (siehe 38-3 und Anmerkung zu 1-4) und "Candlewick" als Fabrikware, andere meinen mit "Chenille" maschinengefertigte und mit "tufted" handgemachte Ware. |
1868 | 47-1 USA. Quelle 47, Seite 2, Bilder Seite 1, EJ 1868. "The nature of my said invention in tufted fabrics consists in a new and improved tufted fabric, wherein the tufts of yarn or rovings are introduced into a back of previously-manufactured woven or felt cloth, through perforations in the cloth, [...] I also use tufting-needles in combination with the 'tuft-holders', some of which are of my own invention." Patenterteilung an John T. Waring mit Patentschrift No. 84,325 am 24. November 1868 über eine Tuftingvorrichtung zur Herstellung von Damen-Umhängen, Mantelbesatz u.ä. sowie für Teppiche und Bodenbelag. |
1868 | 36-1 USA. Quelle 36, Seite 59, EJ 1949. "It was in the year 1868 that the commercial pattern was originated by Mr Edward Sands Frost, of Biddeford, Maine, a tin pedlar." Frost wird als Erfinder des ersten Vorlagen-Buches für handgemachte Teppiche beschrieben, welches sich recht erfolgreich verkaufen ließ. 1867 bot eine Mrs Philena Moxley in Lowell in ihrem Laden, später auch in einem zweiten in Salem, die Dienstleistung an, das Grundmaterial für Stickereien und Teppiche nach Kundenwunsch mit Tiermotiven u.ä. zur späteren Ausarbeitung zu bestempeln. Das Erscheinen des Vorlagenbuches von Frost überschattete jedoch ihre Geschäftsidee. Ab ca. 1878 griffen auch andere Unternehmer die Idee der Vorlagenbücher auf, so z.B. auch Ebenezer Ross in 1891, der den Absatz seines kleinen Tuftingerätes (siehe 19-1) durch das Vorlagenbuch förderte. Ross' Vorlagen waren meist abgeänderte Entwürfe von Frost. |
1880 | 15-1 USA. Quelle 15, Seite 27, EJ 2012. Skizze aus Privatarchiv. "The eighth type tool with a kind of crank, to accelerate its back and forth movement [...] The one on the left is a Perfection "Tufting and Embroidery Machine". The yarn used in the tools is threaded through the hollow brass tube, which has an eye at the tip. The Star rug machine next to it has the same set up. These tools appeared in 1880 and after." Prinzipskizze der beschriebenen Werkzeuge. Das in dem Textauszug erwähnte Gerät der "Star Mfg. Tufting & Embroidery Machine" wurde 1892 patentiert. |
1881 | 19-1 USA. Quelle 19, Seite 2, Bild Seite 1, EJ 1881. "[...] is secured a needle [...] constructed essentially like an ordinary sewing-machine needle, [...]. In this manner the yarn is looped under the material and a neat and unbroken stitch formed upon the upper side of the latter, and any ornamental pattern may be embroidered quickly and with little or no practice." Das Patent auf ein manuelles Tuftinggerät hat die Nummer 251,381, patentiert am 27. Dezember 1881. Die Maschine wurde in Zeitungsanzeigen als "E. Ross & Co's. Rug Machine" beworben, wie z.B. in "Lippincott's Monthly Magazine" in 1887. Verbesserungen der Maschine ließ Ross am 13. April 1886 patentieren, erhielt jedoch trotzdem Kritik von Richard L. Simons in Patentschrift 358,490 von 1887 (49) wegen zu großer Einstichslöcher. Ross' Entwicklung war zuvor bereits von J.L. Parks aufgegriffen worden, und Parks ließ Verbesserungen schon 1884 patentieren, wobei Parks' Maschine optisch eher der "Juwel Fabric Tufting Machine" entspricht, siehe 18-1. Ross selbst meldete 1891 eine weitere Verfeinerung seiner Maschine zum Patent an. Ebenezer Ross und Joseph L. Parks schlossen unter dem Namen "E. Ross & Co." eine Partnerschaft. Ein vergleichbares Gerät ließ J.T. Roberts 1899 (50) patentieren. Die Gerätegriffe rechts und links müssen zum Tuften gegeneinander geschoben werden. Noch heute finden sich Modelle in ähnlicher Bauweise, aus Plastik oder Holz gefertigt, gelegentlich in Katalogen für Handarbeiten. |
1882 | 1-1 USA. Quelle 1, Seite 14, EJ 2002. "Patents for tufting machinery had actually been filed as early as 1882 and 1889, but do not seem to have reached commercial fruition". Es erfolgten Patenterteilungen in USA, in Deutschland und anderen Ländern z.B. in 1868, 1881, 1883, 1884, 1885, 1887, 1889, 1891, 1894, 1899, 1900, 1901 (siehe hierzu auch 28-1), 1903, 1905, 1925, 1927 (über eine Mehrnadelmaschine in USA), 1928, und zahlreiche weitere ab 1930. Eine Recherche zu Patenten ist in der digitalen Zeit leichter als früher. Ein Hindernis sind die uneinheitlichen Bezeichnungen für die entwickelten Geräte und Maschinen. Es werden schon früh "Tuftingmaschinen" in den Patentschriften erwähnt, jedoch ist dieser Begriff meist für Matratzen-Maschinen verwendet worden. Für die Teppich-Tuftingmaschinen findet sich in den alten US-Patentschriften neben anderen Bezeichnungen eher der Begriff "Turfing", siehe hierzu 16-1. Auch die Begriffe in den deutschen Patentschriften sind uneinheitlich. |
1883 | 48-1 USA. Quelle 48, Seite 1, EJ 1883 1883 läßt sich Orison Huff aus Maine eine "Rug Making Machine" mit Garnwechsel-Vorrichtung für vielfarbige Teppiche patentieren. Zur Teppichtradition in Maine siehe auch 33-10. |
1885 | 20-1 USA. Quelle 20, Seite 1, EJ 1885. Patenterteilung über eine Maschine "for making rugs, &c.", entwickelt von C.W. Dikeman, Patent No. 320,339. Die Maschine hat eine Halterung für eine Garnspule, und die Nadel arbeitet in Kombination mit einem ebenfalls von oben kommendem "Looping-Finger" zum Halten der Schlinge. Mit Patent No. 362,368 vom 03. Mai 1987 über "Machine for Turfing Fabrics" erhält Dikeman das Patent auf Verbesserungen dieser Maschine von 1885, gezeigt in 20-2. Zur Bezeichnung "Turfing" siehe auch 16-1. |
1886 | 18-1 USA. Quelle 18, Titel, EJ 1890. "The Jewel Fabric Tufting Machine is the Most Practical and Most Durable Machine Made." Die obige Zeile ist der Titel eines 1890 erschienenen Buches. "Jewel Fabric Tufting Machine" ist ein kleines manuelles Tuftinggerät, schwarz lackiert und hübsch mit Blumenmustern verziert. Sie wurde von Oriental Pattern Co. aus Chicago IL hergestellt und dürfte recht beliebt gewesen sein. Historische Exemplare werden gelegentlich im Internet auf entsprechenden Plattformen angeboten. |
1887 | 20-2 USA. Quelle 21, Seite 3, Bild Seite 2, EJ 1887. "Figs. 3 and 4 are front views of the looping mechanism in different positions." 1887 verbessert Charles W. Dikeman seine 1885 (siehe 20-1) entwickelte Maschine. Die Zeichnung zeigt ein Detail der neuen Ausführung, die statt des "Looping Fingers" nunmehr einen "Looping Hook" nutzt, um die Schlingen im Gewebe zu halten. |
1891 | 33-9 USA. Quelle 33, Seite 88, EJ 1937. "In 1891 a pattern book in color was issued by E. Ross and Co., Toledo, Ohio, for use with their "Novelty Machine" [...] something like the "Burr" implement." Zum Vorlagenbuch siehe Anmerkung zu 36-1. "The Burr" (Susan Burr Hook) ist ein ähnliches Gerät wie das unter 19-1 vorgestellte Gerät, jedoch aus einer späteren Zeit. Auch 1937 ist die Maschine von Ross (19-1) noch in Verwendung und wird als gutes Gerät für "excellent rugs" beschrieben. |
1895 | 1-2 USA. Quelle 1, Seite 13, EJ 2002. "Catherine Evans was impressed with a tufted bedspread from pre-Civil War days that she had seen as a child and in 1895, when she was 15, decided to make one like it. She plied 12 strands of number 8 cotton yarn together and, with a large needle, formed a pattern of squares in a cotton sheeting fabric, skipping half an inch or so between stitches. When the pattern was finished, she cut between the stitches to create a bedspread having a pattern of fluffy tufts." Catherine Evans wird in verschiedenen Quellen (z.B. auch in 3-1 und 25-1) als Schlüsselfigur für die Entwicklung der Tufting-Industrie genannt. Zu alten Vorlagen, die Catherine Evans gedient haben könnten, siehe 39-2 und 25-1 (evtl. auch 45-1 und 10-2), zur Bedeutung der vermeintlichen Wiederentdeckung der Technik siehe 4-1. Zu der typischen und vielzitierten Geschichte der Catherine Evans gibt es allerdings auch abweichende Berichte. So ist z.B. in einem Zeitungsartikel aus Dalton von 1920 oder 1930 geschrieben, dass eine Mrs Jane Roberts Heath von ihrer schottischen Großmutter die Technik des Tuftens erlernt hätte und mit einer nach altem Vorbild angefertigten Decke einen Preis gewonnen habe. Diese Decke habe Catherine Evans dann nachgestellt. In Quelle 39 wird der Geschichte der Catherine Evans eine insgesamt romantische Note zugesprochen, ein Artikel von "Georgia Progress" aus 1946 erwähnt "Story-Book-Beginning", und "Tufted Textile Manufacturers Association Directory" von 1953 führt an, dass auch die Geschichte der Tufting-Industrie mit "Es war einmal..." beginnen würde. In Quelle 39 ist auf Seite 287 zu lesen: "Promoting tufted spreads as closely related to a historical form likely increased their appeal to tourists looking for a Southern souvenir, and to consumers across the country desiring a part of the Romantic South." Das Erfolgsgeheimnis der Bedspreads zu jener Zeit könnte tatsächlich ein "Colonial Revival Style" in USA gewesen sein, vielleicht verbunden mit der verkehrsgünstigen Lage Daltons mit Eisenbahnanbindung nach Atlanta seit 1847 und dem rund 9000 km langen Dixie-Highway, der von Ontario Kanada nach Miami Florida führte, erbaut 1915-1927, mit steigendem PKW-Verkehr und Touristen, die die Bedspreads über das ganze Land bekannt machten. Siehe hierzu auch 38-3 und die Anmerkung zu 1-4. |
1901 | 27-1 Deutschland. Quelle 27, Seite 4, EJ 1969. "(But is has been said that a patent taken out in Germany as long ago as the end of the 19th century describes a machine similar to, and using virtually the same principal as, a modern tufting machine capable of manufacturing patterned carpeting.)" Im Zusammenhang mit der Cobble-Maschine von 1940/1943 (siehe 1-8 und 4-2) ist hier in einem Nebensatz angedeutet, dass es ein Patent auf eine vergleichbare Maschine bereits Ende des 19. Jh. in Deutschland gegeben haben soll. Tatsächlich lassen sich Informationen zu dieser Maschine finden, siehe 28-1 und 29-1. |
1901 | 28-1 Deutschland. Quelle 28, Seite 2, Bild Seite 6, EJ 1902. Das Bild zeigt einen Ausschnitt einer in Deutschland von Franz Kleutgen aus Bonn (später Köln) entwickelten Tuftingmaschine. Die erste Patentanmeldung fand in 1901 statt, ab 1902 erfolgten die ersten Eintragungen bei verschiedenen europäischen Patentämtern. Der Gegenstand der Patentschrift aus Österreich ist "eine Maschine zur Herstellung von Florware, bei welcher der Flor durch nachträgliches Einfügen der Florfäden in eine fertige Grundware gebildet wird". In der schweizerischen Patentschrift heißt es zur Maschine: "Das auf den Warenbaum aufgerollte Grundgewebe wird [...] hindurchgezogen und tritt unten fertig mit Flor versehen wieder aus, [...]. Beim Hindurchstechen der hohlen Nadeln mit den Florfäden durch das Grundgewebe werden die Florfäden durch dieses festgeklemmt, so dass sich nach Zurückziehen der Hohlnadeln Schleifen bilden, die durch Aufschneiden die Flornoppen ergeben." Die Maschine hat in einem Nadelbalken nebeneinander angeordnete Hohlnadeln, eine verstellbare Florhöhe und einen Grundgewebe-Vorschub. Es werden in der Patentschrift verschiedene Musterungsbeispiele genannt, z.B. Nadelversatz. Auch die Möglichkeit zum Einsatz von zwei gegeneinander arbeitenden Nadelbalken für zweiseitige Florware wird erwähnt. Siehe auch 29-1. |
1905 | 29-1 Deutschland. Quelle 29, Seiten 1 u. 5, EJ 1907. "Ferner ist die Erfindung dadurch vervollkommnet worden, daß mehrere voneinander unabhängige Nadelgruppen mit ihren Lenkvorrichtungen so nebeneinander angeordnet worden sind, daß sie gleichzeitig das Gewebe besticken können. Es wird durch diese Erfindung erreicht, daß man Gewebe in beliebiger Länge und Breite unter Zuhilfenahme einer Mustermaschine (Jacquardmaschine, Kammmaschine) mit vielfarbigem Flor besticken kann, ohne der Maschine mehr Aufmerksamkeit schenken zu brauchen, als einem Webstuhl. [...] Durch geschickte Anordnung und Farbenstellung lassen sich mit der vorliegenden Maschine außerordentliche Wirkungen hervorbringen." Hier wird die nächste Entwicklung von Franz Kleutgen (siehe 28-1) beschrieben, die ab 1905 in verschiedenen Ländern patentiert wurde, 1908 auch in USA (siehe 31-1). Kleutgen führte an, dass diese Maschine mit Hohlnadeln oder mit normalen Tuftingnadeln ("volle Nadeln") verwendet werden könne. |
1905 | 30-1 Deutschland. Quelle 30, Seite 1, EJ 1905. "Bei den Florwaren, bei denen die Polschleifen durch Eintragen (Einnähen) von Flor in ein fertiges Grundgewebe hergestellt werden, pflegt die Festigkeit der Florschleifen im Gewebe mangelhaft zu sein. Man hat diesen Übelstand durch rückwärtiges Leimen der Florware zu beheben gesucht." 1905 ließ sich Franz Kleutgen, wieder bei verschiedenen europäischen Patentämtern und auch in USA, eine Nähmaschine patentieren, die konzipiert dazu war, das eingebrachte Garn auf der Teppichrückseite festzunähen. "Man" war mit den damaligen Möglichkeiten der Rückenbeschichtung unzufrieden, weil die Nässe des "Leims" durchschlug und der "Leim" nach einiger Zeit abbröckelte. Die unter 28-1, 29-1 und 30-1 genannten Einzelheiten entsprechen zeitlich nicht den üblicherweise angeführten Informationen über die Anfänge des maschinellen Tuftens, sind aber in Patentschriften dokumentiert und 1969 (siehe 27-1) in einem Fachbuch angedeutet. |
1905/1919 | 39-1 USA. Quelle 39, Seite 283, EJ 2002. "An article from 1925 sets the date of the beginnings [der Bedspread-Industrie] as about 1905, while two articles from 1929 set the starting date as circa 1919." Zu den Unklarheiten über die tatsächlichen Anfänge der Bedspread-Industrie siehe z.B. auch 38-1 und die Anmerkung zu 1-2. |
1908 | 31-1 USA. Quelle 31, Seite 8, EJ 1908. "Be it known that I, Franz Kleutgen, a citizen of the Kingdom of Prussia and German Empire, residing at Benel, in the Kingdom of Prussia and German Empire, have invented certain new and useful Improvements in Machinery for Embroidery a Fabric with Pile-Threads in Patterns [...] " Franz Kleutgen hat seine 1905 entwickelte Tuftingmaschine (siehe 29-1) im gleichen Jahr auch in USA zum Patent angemeldet, die Maschine wurde dort am 14. Januar 1908 unter der Nummer 876,562 patentiert. Die Ortsangabe "Benel" ist ein Tippfehler in der Patentschrift und heißt richtig "Beuel" (Beuel am Rhein). |
1909 | 1-4 USA. Quelle 1, Seite 13, EJ 2002. "When the family moved to a farm near Dalton in 1909, she developed a good market there, too, and started to employ neighbours to help her." Die Textstelle setzt die Ereignisse von 1895 fort, siehe 1-2. Catherine Evans soll in 1900 für ihr erstes verkauftes Produkt $ 2,50 erzielt haben, und ihr Erfolg inspirierte auch andere Frauen zur Herstellung von Bedspreads (Tagesdecken). Dies führte dazu, dass sich die Gegend in und um Dalton zum Zentrum für Bedspreads entwickelte. Der US-Highway 41 zwischen Dalton und Cartersville erhielt später den Spitznamen "Bedspread Alley" oder "Bedspread Boulevard" (und auch Peacock Alley, siehe 38-3), da "an jeder Ecke" Tagesdecken draußen zum Trocknen auf Wäscheleinen im Wind flatterten. Dies deshalb, weil die aus Baumwolle gefertigten Decken einer Heißwasser-Behandlung unterzogen wurden, um die Schlingen im Gewebe durch Schrumpfen des Gewebes zu verfestigen, vielleicht aber einfach auch nur zum Anlocken der Touristen (siehe 38-3). |
1900/1910 | 3-1 USA. Quelle 3, Seite 87, EJ 2001. "Early in the twentieth century, led by Katherin Evans Withener, women in northwest Georgia reintroduced an old method for producing designs and patterns on simple cotton sheets, making their sheets attractive as bed covers." Die unter 1-1, 1-2 und 1-3 beschriebenen Ereignisse werden hier zusammengefasst dargestellt. Catherine Evans (durch Heirat Catherine Evans Withener) ist am 02. Juni 1964 im Alter von 83 Jahren in Dalton verstorben. Sie kam ursprünglich aus Whitfield County. |
1912 | 33-4 Grossbritannien. Quelle 33, Seite 26/27, EJ 1937. "Then it was revealed that to-day, they have a simpler method of making this pegged rug in the factory, viz. on an upright frame [...]. The cloth clippings after being cut a uniform length are pegged through between the staple of the top bar with a patent needle much like curling tongs in appearance and use. This product is known in the factory as a "handmade" rug, but twentyfive years ago the factory introduced a loom-made, pegged rug finished by a cropping machine which clips the surface evenly. This rug in the Midlands and the north of England displaced the handmade article." Die hier erwähnte Maschine entspricht der Beschreibung einer im Februar 1912 in England zum Patent angemeldeten Maschine von Robert William Silversides aus Norton, Malton, County of York, England, Patent No. 2698 vom 14. November 1912. Siehe 34-1. Die "simpler method of making this pegged rug", die für "to-day", als für die Zeit um 1937 beschrieben wird, könnte die unter 35-1 genannte Maschine sein. |
1913 | 34-1 Grossbritannien / Deutschland. Quelle 34, Seite 1, EJ 1913. "Zweck der Erfindung ist es, eine Maschine von großer Wirksamkeit zu schaffen, die schnell arbeitet, indem Mittel zum gleichzeitigen Einziehen einer Anzahl von Tuchreihen durch eine Doppellage von Kanevas o. dgl. Untergewebe vorgesehen sind, [...]. Von hier aus werden die Streifen [...] zugeführt und gegen die Nadeln gebracht, die sie erfassen und halten, indem sie Klemmbacken zum Erfassen der Gewebestreifen bilden, die sie durch die Doppellage der Kanevasunterlage hindurchbringen." Die in 33-4 genannte Maschine von 1912 wird in Deutschland 1913 patentiert als "Maschine zum Anfertigen grober Decken und Teppiche, deren Flor aus einer Anzahl von Gewebestreifen besteht". Die Nadeln sind wie kleine Zangen mit einer Spitze. In 1913 bzw. 1915 erfolgte die Patentierung in Frankreich bzw. USA. Der Erfinder meldet 1935 eine weitere Maschine zum Patent an, siehe 35-1. |
Ende 1910er Jahre | 38-1 USA. Quelle 38, Seite 140, EJ 1998. "The candlewick spread industry had tremendous profit potential for entrepreneurs. [...] The four founders of one of Dalton's largest firms, Kenner and Rauschenberg, started the company in the late 1910s with only $150 in capital. By 1933 they were able to "retire and live comfortably" from their profits, which they claimed they made from the labor of six thousand families." In der Gegend um Dalton werden für die 1930er Jahre ca. 25 Unternehmen ausfindig gemacht, die streng organisiert bevorzugt in Heimarbeit produzieren ließen. Für diese Unternehmen tufteten ca. 7500 bis 8000 Frauen Bedspreads in Handarbeit von zu Hause aus zu geringen Stückpreisen. Der Verkauf der Bedspreads an Warenhäuser ist wie der Beginn von "Kenner and Rauschenberg" auf Ende 1910er Jahre gelegt. |
1917-1920 | 1-5 USA. Quelle 1, Seite 14, EJ 2002. "The Evans Manufacturing Company was formed in 1917 and, despite the depression following World War 1, was selling throughout the Eastern States by the early 1920s." Die Textstelle setzt die Ereignisse von 1895 fort, siehe 1-2. |
ab 1920er Jahre | 38-3 USA. Quelle 38, Seite 163 u. 164, EJ 1998. "The peacock spread was the people's spread. [...] Spread workers hung these "gaudy" spreads on their roadside "spread lines", which began appearing in front of houses, stores, and gas stations as early as the 1920s, intended to catch the attention of tourists traveling to and from Florida." Obwohl die Peacock-Bedspreads eigentlich als hässlich und kitschig bzw. als "Der Gipfel des schlechten Geschmacks" galten, waren gerade diese Decken bei Touristen sehr beliebt. Sie wurden in Privatinitiative aus Restgarnen gefertigt, die die Tufter aus ihrer Arbeit übrig behielten. Über die üblichen Vertriebswege der Bedspread-Industrie waren die Pfauen-Decken bis ca. 1950 normalerweise nicht erhältlich, wurden aber Symbol des in 1-4 genannten "Bedspread-Boulevards" Highway 41, der auch "Peacock-Alley" genannt wurde. Das Abbild eines Pfaus auf den Bedspreads eignete sich gut, um die bunten Garnreste zu verarbeiten, und war daher ein beliebtes Motiv, das sich zum "Verkaufsschlager" entwickelte, von "Whitener Chenilles" zum "best-selling Spread" von 1943 erklärt. 1950 griffen Unternehmer das Design auf und boten "Highway Designs" in ihren Katalogen an. |
1920er Jahre | 38-2 USA. Quelle 38, Seite 140, EJ 1998. "Although most of the tufted textile manufacturing companies were initially founded by women, by the early 1920s businessmen, realizing the potential in tufted spread manufacturing, began appropriating the industry." Ähnliche Aussagen sind in mehreren Schriften zu lesen, die angeben, dass mit dem Einwirken der Männer (meist wird hier das Jahr 1922 sowie steigende Umsätze genannt) die Suche nach geeigneten Maschinen sowie technische Entwicklung auch in anderen Bereichen wie z.B. bei Färbemaschinen, begann. Dies im weiteren Verlauf insbesondere auch ab 1933 durch Verteuerung der Lohnkosten, siehe 32-3. In geringem Umfang wurde Heimarbeit schon 1920 mit Maschinen ausgeführt. |
1920-1922 | 3-2 USA. Quelle 3, Seite 87, EJ 2001. "Manufacturers began to search for faster, more efficient ways to produce tufted spreads, trying to convert surplus Singer commercial-grade sewing machines to replace handwork. The origin of the first tufting machine is lost in a mélange of competing claims, though one may have been in use as early as 1922." Siehe auch Anmerkungen zu 38-2 und 32-3. 1924 wurden die ersten Badteppiche auf Tuftingmaschinen hergestellt. Lt. diverser Schriften wurden bald darauf (evtl. jedoch schon früher) auch Bettumrandungen und kleine Teppiche maschinell getuftet. |
1922 | 33-5 Grossbritannien. Quelle 33, Seite 28, EJ 1937. "[...] as to the hooked rug it 'is still made here in cottage homes (Halifax, England) . . . and consists of a very loosely woven canvas back, through which threads of yarn are "hooked" and then simply cut off by hand to make a level surface". |
1924 | 2-1 Deutschland. Quelle 2, Seite 11, EJ 2006. Bild Privatarchiv. "Im Jahr 1900 [Zeitangabe im Artikel zu großzügig gerundet] wurde in Leipzig von der Firma Tefzet eine Maschine erfunden, die es ermöglichte, einen Teppich herzustellen, der als "deutscher Perser" verkauft wurde." Der Artikel, dem die obige Zeile entnommen ist, bezieht sich auf das Sticktuften. In den Artikeln Quelle 2-1 und 5-1 wird eine Sticktuft-Maschine gezeigt wie auf nachfolgender Abbildung vorgestellt: Die Maschine wurde von der Teppichfabrik-Zentrale A.-G. Leipzig-Mockau (Tefzet) als "Teppichstickmaschine" beim Eidgen. Amt für Geistiges Eigentum in der Schweiz am 24. November 1924 zum Patent angemeldet. Das Veröffentlichungsdatum der Patentschrift ist 1. April 1926, Patent Nr. 114478. Obwohl die Maschine sehr erfolgreich spätestens ab 1927 in der Teppichherstellung eingesetzt wurde, ist die "Tefzet-Sticktechnik" in der gängigen Fachliteratur bislang vernachlässigt. (Ende 2019 ist die erste Publikation in Vorbereitung, auf die nach Erscheinen hier verwiesen wird.) |
1928 | 22-1 USA. Quelle 22, Seite 2, EJ 1928. "My improved device is in the nature of an automatic looping machine, the looping device either being manually or power operated." Patentbeschreibung mit der Bezeichnung "Machine for Hooking Rugs and the Like" zu einer "Rug Making Machine" mit dem interessanten Hinweis auf "power operated". Auch 1927 wurde eine "power operated machine" erwähnt. |
ca. 1930 | 17-1 Deutschland. Quelle 17, Seiten 2 u. 4, EJ 1930?. "Der Apparat wird mit der linken Hand gehalten und mit der Rechten der Holzknopf auf und abbewegt, wodurch sich die Stiche auf der rechten Seite des Stoffes in Form von Schlingen bilden. Der Apparat darf bei der Arbeit nicht geschoben werden, da er von selbst nach jedem Stich weiterrückt. [...] Für Teppiche, Brücken werden die Schlingen länger als zu den umseitig erwähnten Arbeiten eingestellt [...]. Nach Fertigstellung erhält man den Smyrnaartigen Charakter durch Beschneiden der Schlingen, doch wirkt die Arbeit auch ohne dieses." Der vorstehende Auszug aus einer Bedienungsanleitung für ein Handstick-Gerät belegt, dass auch in Deutschland in den 1930er Jahren gestickte Handarbeitsteppiche als Florware gefertigt wurden. Vielleicht ist dies das in 6-1 beschriebene Gerät? Auch dieses Stickgerät ist "etwas größer als ein Füllfederhalter", hat aber oben einen Knopf mit einer Feder und unten an der Nadel ein Füßchen aus gebogenem Draht. |
um 1930 | 4-1 USA. Quelle 4, Seite 7, EJ 1975. "In den Jahren um 1930 entstand eine Einnadel-Maschine, die das in den Südstaaten blühende Heimgewerbe in eine Industrie wandelte." Was mit den Handarbeiten einiger Hausfrauen mit einfachsten Geräten begann, entwickelte sich im Laufe der weiteren Jahre und Jahrzehnte zu einer eigenen Industrie mit unzähligen Beschäftigten weltweit in den verschiedensten Sparten, wie z.B. im Maschinenbau mit seinen Tuftingmaschinen-Herstellern, Beschichtungsanlagen-, Trocknungsmaschinen-, Druckmaschinen-, Färbemaschinen-, Spinnereimaschinen- und Wickel-/Schneidemaschinenherstellern und deren Zulieferunternehmen wie Nadelhersteller, Teilehersteller und andere Zuliefersparten, in Spinnereien, Zwirnereien, Färbereien, Webereien und Vliesstoff-Produktionen, bei Beschichtungsmittel-Herstellern, Druckfarbenherstellern und in anderen Chemiesparten, in Tuftingbetrieben unterschiedlichster Art, deren Produkte wiederum weiterbearbeitet werden zu Automobilauskleidungen, Kunstrasen etc.... Siehe hierzu auch 25-2 und 32-1. |
1930er Jahre | 1-6 USA. Quelle 1, Seite 14, EJ 2002. "Vast quantities of bedspreads were produced in the mid 1930s on modified goose-neck sewing machines, often Singer model 3115." Auch hier ist angegeben, dass bevorzugt Singer-Maschinen für die Modifikation zu Tufting-Maschinen benutzt wurden. Ebenso wurden Union Special Maschinen umgebaut. |
1930er Jahre | 16-2 USA. Quelle 16, Seite 1, EJ 2004. "In the 1930s, [...] the first mechanized tufting machine,, attributed to Glen Looper Foundry of Dalton, was developed. Looper modified the single needle commercial Singer so that it would tuft the thick yarn into unbleached muslin without tearing the fabric and an attached knife would cut the loop. Machines quickly developed into four, then eight, twenty-four, and more needles to make the parallel rows of tufting known as "chenille". Tatsächlich gab es insbesondere ab den 1930er Jahren eine ganze Reihe patentierter Maschinen (auch in Deutschland), viele kleine Betriebe entwickelten zudem ihre eigenen Geräte. Vielleicht hat sich die Glen-Looper-Maschine besonders durchgesetzt - sie wird in verschiedenen Schriften erwähnt. Auch genannt werden die Maschinen von August Jarnagin Carter, Patent No. CA243254 vom 30. September 1924 und von Ernest J. Moench, Patent No. US 1,956,453 vom 30. Mai 1929 bzw. Patent No. CA312029 vom 02. Juni 1931. |
1930er Jahre | 1-7 USA. Quelle 1, Seite 14, EJ 2002. Bild Quelle 40. "By the early 1930s, several men laid claim to the invention -or adaption- of a tufting machine. In Dalton, Georgia, local entrepreneurs established Cabin Crafts in 1930, and the tufted bedspread industry moved into factory production. This step was made possible by, and in return encouraged, the further development of a regional machine-building industry." Andere Quellen legen den Beginn von Cabin Crafts in das Jahr 1927. Cabin Crafts wird, neben Catherine Evans, als weitere Schlüsselfigur für die Entwicklung der Tufting-Industrie betrachtet. Zu den Entwicklungen im Bereich des Maschinenbaus siehe auch 32-3. Cabin Crafts soll die für die Produktion eingesetzten Maschinen selbst entwickelt und gebaut haben. Das Foto zeigt einen Verkaufskatalog von Cabin Crafts für die Kollektion Herbst-Winter 1952. (Für den Film "Vom Winde verweht" hat Hollywood für die Ausstattung der Film-Schlafzimmer von "Tara" Bedspreads bei Cabin Crafts bestellt. Ein Modell soll die Kopie einer Decke mit der Bezeichnung "Henry Clay Coverlet" gewesen sein.) |
1930er Jahre | 16-1 USA. Quelle 16, Seite 1, EJ 2004. "The local term for the sewing process was "turfin" for the nearly 10,000 area cottage tufters - men, women and children." "Turf" bedeutet nach heutiger Übersetzung "Rasen", "Grasnarbe", die Übersetzung für "to turf" ist "berasen". 1887 wird "turf" in einer Patentschrift als Verb benutzt für das Einbringen des Garns in das Grundgewebe. Das heutige "Tuften" war also damals das "Turfen". Catherine Evans selbst hat ihre geschnittenen Schlingen "Turf" genannt, nach ihren Angaben in Anlehnung an "Gras". Das Wort "Turf" findet sich heute bei "artificial turf" als englische Bezeichnung für den insbesondere von Sportplätzen bekannten Kunstrasen, der in Tufting-Technik aus Synthesegarnen hergestellt wird und erstmals in den 1960er Jahren produziert wurde. |
1930er Jahre | 5-1 Deutschland. Quelle 5, EJ 1995?. Bild Quelle 42. "Begonnen hatte alles in den 30er Jahren in Oelsnitz/Vogtland, wo die damalige Zweigniederlassung der Firma Tefzet-Orient [unleserlich] deren Stammsitz Leipzig [unleserlich], des Unternehmens in Oelsnitz wuchs so die Sparte der maschinenge-[unleserlich] Orientteppiche hinein, deren originalgetreue Wiedergabe aufgrund eines zu diesem Zweck von Tefzet speziell entwickelten Stickverfahrens möglich war. Genauer gesagt, handelt es sich dabei um eine einnadelige Handtuftmaschine, die den großen Vorteil bot, mit sehr feinen Garnen arbeiten zu können." Abweichende Zeitangabe in 2-1. Die Maschine wurde 1924 in der Schweiz zum Patent angemeldet. Die deutsche Patentschrift ist noch nicht gefunden. Foto der Mustermappe aus den 1930er Jahren, Details dazu: Siehe Tefzet-Sticktechnik. Informationen zu Sticktuftingmaschinen, siehe Sticktufting. |
1933 | 32-3 USA. Quelle 32, Seite 9, EJ 2010. "A second impetus toward mechanization was the National Industrial Recovery Act, enacted by President Franklin D. Roosevelt in 1933 to provide relief for underpaid, overworked laborers in various industries." Der Lohn der Tufter musste von 5-10 US-Cents pro Stunde auf einen Mindestlohn von 32,5 US-Cents Stundenlohn bei gleichzeitiger Reduzierung der Tagesarbeitszeit angehoben werden. Auch Kinderarbeit wurde reglementiert. Es wurde daher verstärkt nach Möglichkeiten gesucht, die Herstellungskosten zu mindern und die Produktionszahlen zu erhöhen, was zu Fortschritten im Bereich der Maschinentechnik führte. Der NRA wurde 1935 zwar aufgehoben, aber es gab andere Regulierungsbemühungen, die u.a. wegen Einschränkungen im Bereich der Heimarbeit zum Aufbau der Fabrik- Produktion führten. |
1935 | 35-1 Grossbritannien. Quelle 35, Seite 1, EJ 1936. "The method which I follow is characterized by the employment of a ground or base fabric, either a woven or other character of flexible material, which may be pierced by sharp pointed needles arranged to carry yarns or strands of the desired aggregate thickness through the pierced opening to form loops on the upper surface of said base fabric, while binding threads are inserted between the lower surface of the said base fabric and the parts of the interlaced yarns [...]." Der Erfinder der in 33-4 bzw. 34-1 genannten Maschine meldet 1935 eine Tuftingmaschine in England zum Patent an, bei der eine Reihe von nebeneinander angeordneten Nadeln, in ihrer Anzahl entsprechend der Gewebebreite, von unten nach oben stechen, um Schlingen zu bilden, die während des Tuftingprozesses gleichzeitig festgenäht werden. Zum Festnähen der Schlingen siehe auch Anmerkung zu 30-1 von 1905. |
1935 | 23-1 USA. Quelle 23, Seite 8, EJ 1935. "This invention relates to new and useful improvements in carpet tufting machines and method of forming carpet tufts. [...] in which any desired color scheme or pattern may be produced as distinguished from prior tufting machines which were capable of producing only striped designs or plain colored carpets." Der Patentauszug beschreibt erste Musterungsmöglichkeiten aus USA. Siehe hierzu jedoch z.B. auch 29-1. Die Maschine ist eine recht aufwändige Konstruktion mit einem über der Maschine angebrachten Gatter für 720 Spulen, einem Garnlieferwerk und 720 Nadelbalken mit je 540 Nadeln ("A row of 540 needles is supported in a needle bar which is of the same width as the spools, there being the same number of needle bars as there are spools, i.e 720"). Diese 540 Nadeln werden scheinbar von je einer Garnkone versorgt ("The spools will be wide enough to carry 540 windings of yarn supply and there will be 720 spools in all"). Unabhängig davon, ob diese Maschine je wirklich funktioniert hat oder nicht, ist sie ein Beispiel für fortschreitende Ideen. |
1936 | 24-1 USA. Quelle 24, Seite 4, EJ 1936. "This invention relates to stitching machines such as are used for making rugs, tapestries and the like [...] Another object is to provide a stitching machine of the character above-described which will make loop stitches and will cut such loop stitches by a single operation, [...]" Dieser Auszug aus einer Patentschrift über eine "Stitching Machine" gibt einen weiteren Hinweis auf Cut-Pile-Tuftingmaschinen für Schnittflor. |
vor 1938 | 6-1 Deutschland. Quelle 6, Seite 550, EJ 1938. Bild siehe Text. "Daneben gibt es Teppiche, die in einem eigenartigen Verfahren gestickt sind: Von der Rückseite her werden in ein Grundgewebe aus Leinwand oder Jute (Kanevas) farbige Wollfäden eingestochen, auf der Vorderseite festgehalten und etwas herausgezogen. Dadurch bilden sich auf der Vorderseite Schlingen. Das Stickinstrument geht auf der Rückseite steppstichartig weiter, und so werden nach einer auf dem Grundgewebe aufgetragenen Musterzeichnung alle gleichfarbigen Musterteile nacheinander vollgestickt, während auf der Vorderseite zunächst die dazugehörigen Schlingen hochstehen. [...] So wird von der Rückseite her mit einem Stickinstrument, das etwas größer ist als ein Füllfederhalter, Musterfigur um Musterfigur ausgefüllt, [...] Dann wird die Rückseite geleimt und auf der Vorderseite die noch geschlossenen Schlingen mit Schere oder Schermesser aufgeschnitten und gleichmäßig geschoren. [...] Die Kopie von muster- und farbenreichen Museumsstücken wird oftmals in Sticktechnik ausgeführt." Das in einem "Nachschlagebuch für den Textilkaufmann" beschriebene Werkzeug zum Einbringen des Garns in das Grundgewebe könnte der Beschreibung nach ähnlich oder etwas simpler ausgesehen haben wie die "Embroidery Needle" von James C. Thrailkill of Chicago Illinois", die auf der Abbildung gezeigt ist und am 22. November 1921 unter der US-Patent No. 1,398,207 patentiert wurde. Zur Spekulation über das Gerät siehe auch 17-1. Die Beschreibung über "ein eigenartiges Verfahren" der Teppichherstellung läßt nicht darauf schließen, dass die in 10-2 genannte Sticktechnik zur Herstellung von Teppichen im Erscheinungsjahr des Buches 1938 in Deutschland besonders verbreitet gewesen wäre, allerdings muss sie doch wichtig genug gewesen sein, um in einem "Handbuch für die Praxis des Textilkaufmanns" erwähnt zu werden. Insgesamt entspricht das beschriebene Verfahren dem u.g. "Needlepunching". |
51-1 Dänemark. Quelle 51, Bilder 51 Auch in Dänemark sind zu dieser Zeit Werkzeuge zur Herstellung von Florteppichen bekannt, wie das Foto des Werkzeuges "Myrsa" belegt, das als "Smyrna-Nadel" in der Nähe von Aalborg in Dänemark hergestellt wurde. Weitere ältere und jüngere Werkzeuge aus einer Sammlung der Firma Danella aus Dänemark: A: Zwei Ansichten eines ersten Werkzeuges. B: Das Modell unter B wurde vom Patentamt abgelehnt. C: Ein patentierter "Oehliver"-Mechanismus, der unter dem Namen "Aladdin" von Hjertegarn vertrieben wurde, hergestellt aus Kupfer. D: Ein amerikanisches Modell, das als "Ali" in Norwegen und Frankreich in den 1950er Jahren erhältlich war. E: Ein "Hjertegarn"-Modell. F: Ein "Hjertegarn"-Modell mit einem Plastik-Element am Fuß. G: Danella Tufting-Werkzeug Modell OEH2, das seit den 1960er Jahren in Dänemark hergestellt wird und auch heute noch für Handarbeiten zu erwerben ist. | |
1940 | 1-8 USA. Quelle 1, Seite 15, EJ 2002. "The brothers Albert and Joe Cobble were among the few with experience in textile machinery to enter the industry at this stage, [...] and in 1940 made a 50 in. (1,3 m) wide machine for producing candlewick bedspreads." Siehe hierzu auch 27-1. Die Entwicklung wurde recht geheim gehalten. Die eingebauten Teile hatten Teilenummern mit "BMN" als Anfangsbuchstaben, was für "Big Machine" gestanden haben soll. Die Cobbles galten als hart arbeitende Familie mit deutschen Wurzeln, ihr Weg in das Tufting-Business war eher Zufall: Sie wurden von J.C. Wilson mit dem Umbau von Singer 3115 Maschinen und von George Muse mit der Fertigung von Teilen für Tuftingmaschinen beauftragt, eigentlich reparierten sie Strumpfmaschinen. |
1940/1943 | 4-2 USA. Quelle 4, Seite 7, EJ 1975. "Die Entwicklung der heutigen Tufting-Maschine begann 1940 in Chattanooga/ Tennessee nach dem an Joe Cobble erteilten US-Patent Nr. 2 335 487 vom 30. November 1943." Siehe hierzu jedoch auch 28-1 und 29-1. Eine Beschreibung über die heutige Tufting-Technik ist hier zu finden. 1946 wurde das nächste Modell entwickelt, eine Maschine in 5/8" Teilung mit 185 Nadeln. Viele Tufter bauten nach wie vor ihre eigenen Maschinen, aber die Marke "Cobble" gewann an Bedeutung. |
1943 | 10-3 USA. Quelle 10, Seite 140, EJ 1958. "Die Idee für die mehrnadelige Blindstichmaschine, die in einem Arbeitsgang Teppichbreiten von 3 bis 4,50 m mit Flor versehen kann, stammt von dem Amerikaner Joe Cobble aus Tennessee und seinem Mitarbeiter, George Muse, aus Georgia." [...] Diese Patenterteilung kann man als den Anfang der modernen Tufting-Teppichindustrie betrachten." Dieser Textauszug ergänzt 4-2. |
1945 | 3-3 USA. Quelle 3, Seite 100, EJ 2001. "Dalton district bedspread manufacturers created a workable trade association in 1945. Membership in the Tufted Textile Manufacturers Association (TTMA) was open to all makers of tufted textile products." Die 1945 gegründete Vereinigung der Tufter hat für 1956 ermittelt, welche Stundenlöhne in den Tuftingbetrieben gezahlt wurden. Demnach erhielt der Bediener einer Loop-Tuftingmaschine US-$ 1,58 pro Stunde, der Bediener einer Cut-Maschine US-$ 1,27, und US-$ 1,29 wurden an den Mustertuft-Maschinen gezahlt. Der Bestücker der Gatter erhielt US-$ 1,11 pro Stunde. Am Warenschau/Stopfstand betrug der Stundenlohn US-$ 1,11 bis US-$ 1,16. Die Mechaniker für die Wartungen und Reparaturen an den Tuftingmaschinen verdienten zwischen US-$ 1,60 und US-$ 1,87 pro Stunde (43). Die Angaben sind Durchschnittswerte. |
1949 | 3-4 USA. Quelle 3, Seite 88, EJ 2001. "Sometime in 1949 or early 1950, one of these firms [Cabin Crafts mechanics and Mose Painter, a local Dalton welder] sold the first broadloom (larger than four feet by six feet) tufted carpet: a host of others followed quickly. Thus the carpet segment of the tufted textile industry generally dates its origins to 1949." Zu Cabin Crafts siehe 1-7. |
1949 | 14-1 USA. Quelle 14, Seite 79, EJ 1965. "Diese Nadelflortechnik war in den USA schon vor Jahrzehnten bekannt, man wandte sie aber nur für die Herstellung billiger Heimtextilien an. Erst der Einkäufer der größten amerikanischen Versandhauses, Eugene T. Barwick, hatte die Idee, auch Teppiche zu tuften. [...] Mit nur 4500 Dollar errichtete er vor 16 Jahren seinen ersten Betrieb, [...]" |
1950er Jahre | 32-2 USA. Quelle 32, Seite 55, EJ 2010. "Dalton's transition from bedspread junction to carpet crossroad began in the early 1950s, when the developments of nylon and tufting machinery gave birth to a new industry geared to the mass production of carpet." |
1952 | 3-5 USA. Quelle 3, Seite 88, EJ 2001. "By 1952, [Lewis] Card became general manager at Cobble. Lewis and his brother, Roy, developed several significant alterations and improvements for the basic tufting machine, such as pattern attachments that could produce geometric shapes." Das "Universal Pattern Attachment" war eine bedeutende Entwicklung. Mit der Vorrichtung konnten auf Musterungswalzen aufgebrachte Designs abgetastet und durch Steuerungs-Mechanismen in den Teppich eingetuftet werden. |
1952 | 25-3 Grossbritannien. Quelle 25, Seite 161, EJ 1968. "Having conquered America, in accordance with tradition it turned to Britain, where, [...] in 1952 Homfrays were the pioneers." 1952 begann in England die Produktion von Tuftingwaren, ab 1955 folgten deutsche Unternehmen, siehe 8-1 und 8-2. |
1953 + 1955 | 1-9 Grossbritannien. Quelle 1, Seite 15, EJ 2002. "Cobble set up a machinery plant in Blackburn, UK, in 1955 to compete with the young British Tufting Machinery Ltd (formed in 1953) and took them over in 1961." |
bis 1954 | 9-2 Quelle 9, Seite 25, EJ 1989. "Bis 1954 wurde als Polmaterial ausschließlich Baumwolle verwendet, der sich in zeitlicher Folge Rayon, Wolle, Polyamid, Acryl, Polypropylen und Polyester hinzugesellten." Zu dieser Zeit betrug der Anteil des Tufting-Bereiches bereits 25% des Gesamt-Teppichmarktes. |
1954 + 1955 | 8-1 Deutschland. Quelle 8, Seite 304, EJ 1969. "Die ersten Probeversuche liefen seit 1954 in Fulda, und bereits ein Jahr später, 1955, nahm die Dura Tufting GmbH als erster deutscher Tufter die Produktion mit der Herstellung von Bettumrandungen auf [...]" Als erstes Produkt wurde "Monaco" Bettumrandung produziert. |
1955 | 8-2 Deutschland. Quelle 8, Seite 303, EJ 1969. "Der Kaufmann Christian Wirth, [...] sah in dieser Neuerung eine zukunftsträchtige Sache. Er ließ sie durch ein eigens zu dem Zweck der Beobachtung der Tufting-Technik nach den USA geschicktes Team von Ingenieuren und Kaufleuten überprüfen, [...]. Nach sorgsamer Auswertung dieser Studienberichte entschloß sich Wirth zum Ankauf einer Tufting-Maschine und führte damit diese einen ganzen Teilbereich der Textilindustrie revolutionierende Neuerung nach Deutschland ein. Das von ihm deshalb eigens im Jahre 1955 unter dem Firmennamen Dura Tufting GmbH in Fulda gegründete Fabrikunternehmen wurde zum entscheidenden Schrittmacher für die Herstellung eines völlig neuartigen textilen Bodenbelags." Nicht jeder Unternehmer zeigte sich so zielstrebig wie Wirth. Verschiedene Unternehmen, insbesondere Webereien, in Deutschland und England zögerten, die neue Tufting-Technik aufzugreifen, da getuftete Teppiche zunächst nicht recht als "richtige" Teppiche anerkannt und eher als "Lumpenzeug" betrachtet wurden. Eine leichte Kritik klingt z.B. bei 10-5 durch. Man musste aber einsehen, dass die Tuftingteppiche aufgrund ihrer niedrigen Herstellungskosten wegen hoher Produktionsgeschwindigkeiten der Tuftingmaschinen eine echte Konkurrenz insbesondere zu den Webteppichen der unteren Preisklassen wurden, wie verdeutlicht z.B. in 26-2. |
1955 | 12-1 Deutschland. Quelle 12, Seite 34, EJ 1970. "Als im Jahre 1955 zum erstenmal in der Bundesrepublik die industrielle Fertigung von Tuftingwaren (Nadelflorwaren) aufgenommen wurde, begann der Siegeszug eines Textilprodukts, der mit einer kleinen industriellen Revolution zu vergleichen ist." Siehe hierzu auch die Anmerkung zu 4-1. |
ca. 1955 | 43-1 USA. Quelle 43, Seite 109, EJ 1999. "The finishing process required a much greater capital investment than tufting." Die Anschaffung einer Tuftingmaschine kostete Mitte der 1950er Jahre ca. US-$ 10.000 und die Tuftingmaschinenhersteller boten Finanzierungsmöglichkeiten an. Für Färbeanlagen mussten dagegen um US-$ 700.000 bis US-$ 800.000 aufgebracht werden, die Beschichtungsanlagen lagen bei ca. US-$ 250.000. Es bildeten sich daher Lohnbeschichtungsbetriebe, Lohnfärbereien und Scherbetriebe, deren Dienstleistungen insbesondere von kleineren Teppichherstellern genutzt wurden. Die Investition für Färbeanlagen ließ sich durch den Einsatz vorgefärbter Garne umgehen. Die Latexbeschichtung war seinerzeit aufwändig und langsam, und es wurde viel experimentiert, die richtigen Mischungen für die optimale Beschichtung zu finden. |
1958 | 13-1 Deutschland. Quelle 13, Seite 176, EJ 1958. "Interessant und zugleich erfreulich ist, daß die aus Amerika kommenden Nadelteppiche in Deutschland nicht nur aufgegriffen, sondern gleichzeitig weiterentwickelt werden. Die Nora-Weberei, die den in Deutschland inzwischen recht bekannten Novos-Nadelteppich fertigt, ist an dieser Entwicklung maßgebend beteiligt." |
1958 | 10-4 Europa. Quelle 10, Seite 140, EJ 1958. "Der in Deutschland hergestellte Novos-Teppich, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut, beweist, daß sich das Nadelverfahren auch in Mitteleuropa auszubreiten beginnt." In 1956 betrug die Zahl der Tuftingfabriken in England bereits 23. |
1958 | 10-5 Deutschland. Quelle 10, Seite 140, EJ 1958. "Eine dieser Beschränkungen ist z.B, daß eine Musterung farblich nur in Streifen vorgenommen werden kann und figürlich nur durch Schattenwirkungen. Es herrscht also auf dem Tuftinggebiet der Uni-Teppich vor. Gerade diese Ware ist es aber, die in den Vereinigten Staaten außerordentlich viel gefragt ist, wird doch der Teppich, insbesondere im industriellen Alltagsleben, nicht nur als Verschönerung des gewerblichen Raumes betrachtet, sondern gleichzeitig aus sehr nützlichen Gründen angebracht. Bei der in Amerika vorherrschenden Stahlbetonbauweise mit ihren nüchternen Zügen dient der Uni-Teppich des weiteren zur Isolation und zur Schalldämpfung." |
1961 | 15-2 Grossbritannien. Quelle 1, Seite 15, EJ 2002. "In the same year [1961], Singer-Cobble was formed." Singer Manufacturing Co. hat Cobble Bros. 1960 übernommen und das Unternehmen in Singer-Cobble Inc. umbenannt. |
1961-1963 | 11-1 Deutschland / Grossbritannien. Quelle 11, Seite 542, EJ 1963. "Die neue Feinstich-Tufted-Decke ist die meistbesprochene Entwicklung auf dem Tufted-Sektor in den vergangenen beiden Jahren. [...] Das Tufting-Verfahren wird auf einer Maschine mit einer superfeinen Nadelteilung zur Herstellung von Schlingenflor ausgeführt, und zur Zeit benutzt jeder britische Tufted-Decken-Hersteller eine Maschine mit einer Nadelteilung von 5/64", wie sie von der Firma Singer-Cobble Ltd., Blackburn, gebaut wird." Der Wunsch nach feinen Teilungen hielt auch weiterhin an. Auch Lewis Card entwickelte eine 5/64"-Maschine, und Pickering nahm 1/10", 1/12" und 5/64"-Maschinen in das Programm auf, später bauten "Lewis Card and Co. Inc." sowie "B. and J. Machinery Inc." 1/16" Tufting- Maschinen. |
vor 1965 | 14-2 Deutschland. Quelle 14, Seite 79, EJ 1965. "18 andere westdeutsche Fabrikanten teilten sich das Risiko der neuen Teppichwelle: Sie gründeten in Berlin-Spandau einen Gemeinschaftsbetrieb." Bereits 1956 hatten sich in England aus gleichen Überlegungen 5 britische Firmen zu dem Gemeinschaftsbetrieb Kosset Carpets zusammengeschlossen. |
1965 | 14-3 Deutschland. Quelle 14, Seite 79, EJ 1965. "Seit Wochen offerieren Warenhauskonzerne und Fachhändler zu günstigen Preisen breite Nylonmatten - sogenannte Auslegware, die nicht von den 42 Spezialmaschinen der westdeutschen Fabrikanten hergestellt worden sind, sondern aus der Überschuß-Produktion des amerikanischen Industriellen Eugene T. Barwick stammen. Der breitschultrige Multimillionär, größter Teppichboden-Hersteller der Welt, startete eine massive Exportoffensive [...]." 1965 hatte allein Barwick lt. gleicher Quelle 80 Tuftingmaschinen in 6 Werken in USA. In England wurden Teppiche inzwischen in ca. 40 Betrieben (Zahl aus 1968) auf Tufting-Maschinen produziert. |
vor 1966 | 7-1 Grossbritannien. Quelle 7, Seite 66, EJ 1965. "Es wurde nunmehr eine Maschine konstruiert, die auf beiden Warenseiten Polschlingen einsticht, wobei Hohlnadeln verwendet werden." Beschreibung des Ellison-Duplex-Verfahrens. |
vor 1968 | 25-4 USA / Grossbritannien. Quelle 25, Seite 162, EJ 1968. "The latest, the Honesty, uses hollow needles, through which a jet of air forms the loop." Zu ihrer Zeit war die Honesty-Maschine, entwickelt von Callaway Mills Co. USA, etwa doppelt so schnell wie die damals verfügbaren konventionellen Maschinen und hatte neben anderer Vorteile zudem deutlich weniger z.B. durch Garnbruch verursachte Ausfallzeiten. Die Honesty-Maschine wurde in Lizenz von Singer-Cobble und Edgar Pickering Ltd. gebaut. |
1968 | 25-2 Grossbritannien. Quelle 25, Seite 1, EJ 1968. "The carpet which, just a few years ago, was a precious possession, laid only in the best room and used solely on high days and holy-days, is now a necessity in every rooom - even in the bathroom and "the smallest room in the house." Siehe hierzu auch die Anmerkung zu 4-1. Der "Trend zum Teppich" verdeutlicht sich anhand der nachfolgenden Tabelle zur Teppichproduktion der Jahre 1958 bis 1970 für Deutschland. |
1970 | 26-2 Deutschland. Quelle 26, Seite 5, EJ 1972. Zum Vergleich: In England stieg die Gesamt-Teppichproduktion im Zeitraum 1958 - 1970 von ca. 40 auf 100 Mio. qm pro Jahr, wobei der Anteil von Tuftingware von unter 10 auf ca. 42 Mio. qm anstieg. In USA stieg die Gesamtproduktion von ca. 100 auf fast 450 Mio. qm. Der Tuftinganteil entwickelte sich hier von ca. 50 auf ungefähr 380 Mio. qm pro Jahr. Während in England der Webteppichanteil noch leicht zulegen konnte, war er in Deutschland und USA dagegen rückläufig. |
um 1971 | 4-3 Grossbritannien. Quelle 4, Seite 20, EJ 1975. "Zur ITMA 1971 wurden erstmalig zwei Maschinen gezeigt, die eine zweiseitige Schlingenware "Frottierware" nach einem kombinierten Verbundverfahren herstellen. Beide wurden in England entwickelt." Der Abschnitt bezieht sich auf die Locstitch-Maschine und die Kraftamatic-Maschine. Singer-Cobble stellte zur gleichen Zeit in Paris zwei Mustereinrichtungen ("Clutch-In-Roll" und "Remote-controlled Pattern Drum") vor und Pickering die Maxituft-Maschine für Florhöhen bis 7,6 cm für cut-pile und loop-pile. |
1972 | 26-3 USA. Quelle 26, Seite 54, EJ 1972. "The popularity of shag-pile carpets has continued to increase, particularly in the U.S.A. [...]" Singer-Cobble entwickelte für Hochflor-Teppiche die "Select-O-Shag"-Tuftingmaschine für Florhöhen bis 12,7 cm. |
1972 | 26-4 Grossbritannien. Quelle 26, Seite 75, EJ 1972. "The machine that has caused the most interest in carpet manufacturing circles all over the world during the past few years is undoubtedly the Blackburn Rivet-head Machine." Die in Lizenz von Ellison Tufting Machinery Ltd. gebaute Rivet-Head-Maschine war eine Neuentwicklung für vielfarbige Teppiche mit verschiedenen Florhöhen und sehr eigener Funktionsweise, die hier kurz beschrieben ist. |
ca. 1989 | 9-3 Deutschland. Quelle 9, Seite 26, EJ 1989. "Die zur Zeit letzte Neuheit [...] ist das Overtufting. Es handelt sich hier um eine neue Kategorie der textilen Flächenveredlung, [...] deren Entwicklung ein extrem anpassungsfähiges System der Musterung und Herstellung von Teppichen zu werden verspricht." Der Auszug erwähnt die ersten ICN Individually Controlled Needle Maschinen. |
2010 | 32-1 Quelle 32, Seite 3, EJ 2010. "The Carpet and Rug Institute, which has its headquarters in Dalton, reports nearly 92 percent of all carpet is now produced by the tufting process." |
bisher ohne Zeit-Angabe | 1-10 Hong Kong. Quelle 1, Seite 165, EJ 2002. "The first tufting guns of this type were developed by the Tai Ping Carpet Company in Hong Kong for their own use." Die Textstelle beschreibt die elektro-mechanischen Handtufting-Maschinen. Tai Ping wurde 1956 gegründet, angeblich als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Flüchtlinge des chinesischen Bürgerkriegs. Wahrscheinlich gab es vergleichbare Maschinen schon eher. |
wird fortgesetzt |
EJ = Erscheinungsjahr der Druckschrift
Verzeichnis der Fundstellen
1) Crawshaw, Geoffrey H.: "Carpet Manufacture". Published by WRONZ
Developments New Zealand, 2002. ISBN 0-908974-25-6.
2) Neue Zeitung, Ungarndeutsches Wochenblatt. 50. Jahrgang, Nr. 16,
vom 21. April 2006.
3) Scranton, Philip: "The Second Wave: Southern Industrialization
from the 1940s to the 1970s". University of Georgia Press, 2001.
ISBN 0820322180.
4) Kirchenberger, Hermann: "Tufting-Technik". Melliand Textilberichte
Heidelberg, 1975. ISBN 3 87529 013 5.
5) Artikel "Kunst und Handwerk in harmonischem Einklang". Erschienen
vor 22.01.1986. Herausgeber nicht bekannt.
6) Jaumann, A.: "Textilkunde - Ein Hand- und Nachschlagebuch für die
Praxis des Textilkaufmannes und für alle Zweige des Textilfaches".
21. Abschnitt: "Teppiche, Möbel- und Vorhangstoffe". Heinrich Killinger
Verlagsgesellschaft m.b.H., Nordhausen am Harz, 1938. ISBN n/a.
7) Kirchenberger, Hermann: "Einige neue Technologien zur Herstellung
textiler Flächengebilde". In "Lenzinger Berichte", Folge 18, August 1965.
8) Mauersberg, Hans: "Die Wirtschaft und Gesellschaft Fuldas in neuerer
Zeit - Eine städtegeschichtliche Studie. Vandenhoeck & Ruprecht in
Göttingen, 1969. ISBN n/a.
9) Artikel "Industrielle Fertigung (Tufting)" in "Deutsches Textilforum -
Tufting". Textilforum e.V., Heft 2, Juni 1989.
10) Swatek, Wolfgang T.: "Nadelteppiche (Tufted Carpets)". In "Zeitschrift
für die gesamte Textil-Industrie". Zweites Februarheft, Heft 4, 60.
Jahrgang, 25. Februar 1958.
11) Schubert, F.R.: "Feinstich-Tuften - neues Betätigungsfeld für
Deckenhersteller und Tufter". In "Zeitschrift für die gesamte Textil-
Industrie", 65. Jahrgang, 7/1963.
12) Sorg, Hans-Jörg / Dierssen, Gustav: "ICI-Teppichboden Handbuch -
Getuftet und Genadelt". ICI (Deutschland) GmbH Frankfurt/Main, 1970.
13) Swatek, Wolfgang T.: "Nadelteppiche (Tufted Carpets) (Fortsetzung
und Schluß aus Heft 4/55)". In "Zeitschrift für die gesamte Textil-
Industrie". Erstes Märzheft, Heft 5, 60. Jahrgang, 05. März 1958.
14) Artikel "Amerikanische Bodenreform" in "Der Spiegel". Ausgabe
14/1965 vom 31. März 1965.
15) Howe, John R.: "Textiles and Text - Rug Hooking and Tufting: Materials
and Tools, 1840 to Present". In "Virtual Versions of Textile Museum "Rug
and Textile Appreciation Morning Programs"", basierend auf einer
Vorführung von Michael Heilman vom 04. August 2012.
16) Brochure "History of the Tufted Carpet Industry". The Carpet and Rug
Institute Dalton, Georgia, USA, Mai 2004.
17) Gebrauchsanweisung "Reha Relief Handarbeiten - Relief - Die neue
Handarbeit! gearbeitet mit dem Relief Handstick-Apparat" zu "Relief - Der
neue Handstick-Apparat - Zur spielend leichten Herstellung plastischer
Stickereien". Ca. 1930 oder früher.
18) Gibbs Manufacturing Company (Chicago, III.): "The Jewel Fabric
Tufting Machine is the Most Practical and Most Durable Machine Made".
Verlag Gibbs, 1890. ISBN n/a.
19) Ross, Ebenezer: "Embroidery-Machine". United States Patent Office.
Patent No. 251,381 vom 27. Dezember 1881.
20) Dikeman, Charles W, of Racine, Wisconsin: "Machine for Making Rugs,
&c.". United States Patent Office. Patent No. 320,339 vom 16. Juni 1885.
21) Dikeman, C.W.: "Machine for Turfing Fabrics". United States Patent
Office. Patent No. 362,368 vom 03. Mai 1887.
22) Berglind, J.E: "Rug Making Machine". United States Patent Office.
Patent No. 1,693,267 vom 27. November 1928.
23) Loos, Walter: "Rug and Carpet Tufting Machine". United States Patent
Office. Patent No. 1,997,869 vom 16. April 1935.
24) Rose, W.: "Stitching Machine". United States Patent Office. Patent No.
2,057,920 vom 10. Oktober 1936.
25) Jacobs, Bertram: "The Story of British Carpets". Published by Carpet
Review London, British Continental Trade Press Ltd., 1968. ISBN n/a.
26) Alvey, P.J.: "Textile Progress - A Critical Appreciation of Recent
Developments". Volume 4, Number 2. Published by Textile Floorcoverings,
The Textile Institute, 1972. ISBN n/a.
27) Ward, Derek T.: "Tufting: an introduction". Textile Month, Tufting
Yearbook, Textile Business Press Ltd. Manchester & London, 1969.
ISBN n/a.
28) Kleutgen, Franz: "Franz Kleutgen, in Bonn a/Rh. (Deutschland) -
Maschine zur Herstellung von Florware". Patentschrift. Eidgen. Amt für
Geistiges Eigentum, Schweizerische Eidgenossenschaft. Patent Nr. 29556
vom 16. Juli 1903.
Ebenfalls patentiert in Frankreich, Patent No. FR326395.
Veröffentlichungsdatum 17. November 1902.
Ebenfalls patentiert in Grossbritannien, Patent No. 25,147. 19. März
1903.
Ebenfalls patentiert in Österreich, Patent No. AT18870.
Veröffentlichungsdatum 10. Januar 1905.
29) Kleutgen, Franz: "Franz Kleutgen in Beuel a. Rhein - Maschine zum
Einsticken von gemustertem Flor in ein Gewebe". Österreichische
Patentschrift. Kais. Königl. Patentamt. Patent No. 30935 vom
10. Dezember 1907.
Ebenfalls patentiert in Grossbritannien, Patent No. GB190514215.
Veröffentlichungsdatum 16. November 1905.
Ebenfalls patentiert in Frankreich, Patent No. FR367138.
Veröffentlichungsdatum 20. Oktober 1906.
Ebenfalls patentiert in USA, Patent No. US876562. Veröffentlichungsdatum
14. Januar 1908, siehe 31.
30) Kleutgen, Franz: "Franz Kleutgen in Cöln-Sülz - Florware mit in einen
Grundstoff eingetragenen (eingenähten) Florschleifen". Österreichische
Patentschrift. Kais. Königl. Patentamt. Patent No. 21139 vom 25. August
1905.
31) Kleutgen, Franz: "Machinery for Embroidering a fabric with pile-threads
in patterns". United States Patent Office. No. 876,562, 14. Januar 1908.
32) Tamasy, Robert J.: "Tufting Legacies - Cobble Brothers to
Card-Monroe: The Story of the Men Who Revolutionized the Carpet
Industry". iUniverse, Inc., New York, Bloomington, 2010. ISBN-Nr.
978-1-4502-5892-0.
33) Kent, William Winthrop: "The Hooked Rug - A Record of Its Ancient
Origin, Modern Development, Methods of Making, Sources of Design, Value
as a Handicraft, The Growth of Collections, Probable Future in America,
and Other Data". Tudor Publishing Company, New York. New Edition,
Januar 1937. ISBN n/a.
34) Silversides, Robert William: "Maschine zum Anfertigen grober Decken
und Teppiche, deren Flor aus einer Anzahl von Gewebestreifen besteht".
Patentschrift. Reichspatentamt, Deutsches Reich. No. 321782 vom
28. Januar 1913.
Auch patentiert in Grossbritannien, Patent No. 2698 vom 14. Nov. 1912.
Auch patentiert in Frankreich, Patent No. 455.113 vom 23. Juli 1913.
Auch patentiert in USA, Patent No. 1,135,408 vom 13. April 1915.
35) Silversides, Robert William: "A Method of and Apparatus for Producing
Rugs, Door-mats and like Floor Coverings". Patent Specification,
Grossbritannien. Patent No. 451,783 vom 12. August 1936.
36) McGown, Pearl K.: "The dreams beneath design - A Story of the
History and Background of the Designs of Hooked Rugs". Published by
Pearl K. McGown, 1949. ISBN n/a.
37) Heiden, Max (Hg.): "Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und
Völker". Verlag Von Ferdinand Enke, Stuttgart. Reproduktion Unikum-
Verlag der Originalausgabe von 1904. ISBN/EAN 9783845725086.
38) Becker, Jane S.: "Selling Tradition - Appalachia and the Construction of
an American Folk, 1930-1940". The University of North Carolina Press - Chapel Hill and London, 1998. ISBN 0-8078-4715-1.
39) Callahan, Ashley: "Peacock Alley: Highway 41 and the Growth of the
Chenille Bedspread Industry". Textile Society of America Symposium
Proceedings, Paper 376, von 2002. ISBN n/a.
40) Fotographien des Katalogs "Cabin Crafts' Needletuft, Bedspreads -
Draperies for Fall - Winter 1952". Cabin Crafts, Inc. - Dalton, Georgia.
1952. Fotos aus Privatarchiv.
41) Gleba, Margarita / Mannering, Ulla (Hg.): "Textiles and Textile
Production in Europe from Prehistory to AD 400". Oxbow Books Oxford
and Oakville, Ancient Textiles Series Vol 11. 2012. ISBN 9781842174630.
42) Foto der Deckel-Illustration der Pappkassette "Tefzet Orient - Der
Perser aus Deutschland". Mustermappe der Teppichkollektion der Firma
Tefzet. Leipzig, ca. 1930er Jahre. Foto aus Privatarchiv.
43) Patton, Randall L. / Parker, David B.: "Carpet Capital - The Rise of a
New South Industry". The University of Georgia Press, Athens & London,
1999. ISBN 0-8203-2464-7.
44) Bateman Faraday, Cornelia: "European and American Carpets and
Rugs". The Dean-Hicks Company, Decorative Arts Press. 1929. ISBN n/a.
45) Leslie, Catherine Amoroso: "Needlework Through History - An
Encyclopedia". Greenwood Press, Westport, Connecticut - London. 2007.
ISBN 978-0-313-33548-8.
46) Flamming, Douglas: "Creating the Modern South - Millhands and
Managers in Dalton, Georgia, 1884-1984". The University of North Carolina
Press, Chapel Hill and London, 1992. ISBN 0-8078-4545-0.
47) Waring, John T.: "Improvement in Felted Tufted Fabrics". United States
Patent Office. Letters Patent No. 84,325 vom 24. November 1868.
48) Huff, Orison: "Rug-Making Machine". United States Patent Office.
Patent No. 272,697 vom 20. Februar 1883.
49) Simons, Richard L.: "Fabric-Turfing Implement". United States Patent
Office. Patent No. 358,490 vom 01. März 1887.
50) Roberts, James T.: "Fabric-Tufting Machine". United States Patent
Office. Patent No. 632,927 vom 12. September 1899.
51) Danella Hjørring Dänemark, www.danella.dk. Private Korrespondenz
Herbst 2015. Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Frau Lena
Andersen zur Verfügung gestellt.
52) Teppichfabrik-Zentrale A.-G. Leipzig-Mocken (Deutschland):
Teppichstickmaschine. Patentschrift. Eidgen. Amt für Geistiges Eigentum.
Patent Nr. 114478, veröffentlicht am 1. April 1926, Gesuch eingereicht am
24. November 1924.
Sprachwandel
Heute | 1958 |
---|---|
Tufting | Noppensetzverfahren |
Tuftingmaschine | Noppensetzmaschine |
Tufting-Teppich | Nadelteppich / Tufted Teppich |
Tuftingnadeln | Setznadeln |
Loop-pile | Frisénoppen |
Cut-pile | Schnittnoppen |
Loop-Greifer | Schlingvorrichtung |
Cut-Greifer | Gegenmesser der Schnittvorrichtung |
Tuftingmesser | Schnittmesser |
Stopfpistole | 1-Nadel-Reparaturapparat |
Information zu Techniken wie in Quelle 10 beschrieben:
Es gibt verschiedene Nadelarbeiten, mit denen heute noch Teppiche (oder andere Florarbeiten) als Handarbeiten gefertigt werden, so z.B. das "Hooking" und "Needlepunching". Bei "Hooking" wird mit einer Hakennadel ähnlich einer Häkelnadel ein endloses Garn von unten durch ein fertiges Gewebe hochgezogen, um auf diese Weise nebeneinander Schlingen auf der Oberseite des Gewebes zu gestalten. Bei "Needlepunching" hingegen wird der Flor mit Hohlnadeln oder Öhrnadeln/Tuftingnadeln auf der Unterseite des fertigen Gewebes erzeugt. Das endlose Garn ist durch die Nadel geführt und wird von der Oberseite des Gewebes nach unten gestochen bzw. von der Teppichrückseite auf die Teppichseite. Oft wird für beide Verfahren die Bezeichnung "Rug Hooking" verwendet, die fertigen Produkte sind "Hooked Rugs", da mit beiden Techniken die gleiche Art von Schlingen in fortlaufenden Stichreihen in ein Gewebe eingebracht werden. Alte Bezeichnungen für diese Techniken sind auch "drawing" für "hooking" bzw. "pegging" oder "brodding" und "prodding" sowie "poking" für "punching".
Feinere Arbeiten mit der "Punch"-Nadel sind "punch embroidery", "Russian embroidery" bzw. "Bunka" (Bunka Shishu aus Japan), auch "thread painting" genannt. Eine vergleichbare Technik heißt in der Türkei "Astragan Ignesi", jedoch wird hier zur Nadel zusätzlich ein Haken benutzt.
("Hooking" ist nicht identisch mit dem in Deutschland bekannten "Knüpfen" mit der Knüpfnadel, da beim Knüpfen eine Zungennadel verwendet wird, mit der bereits zugeschnittene Fäden einzeln nebeneinander in ein Gittergewebe geknotet werden.)
Neben diesen beiden Verfahren (und weiteren hier nicht genannten) kann ein Handarbeitsteppich auch durch Sticken erzeugt werden, in dem ein Garn mit einer Sticknadel in das Gewebe eingestochen und wie beim Flachsticken in fortlaufenden Stichen eingenäht wird, wobei das Garn der Stickreihen aber zusätzlich zu nebeneinander angeordneten Schlingen geformt wird. Ein Röhrchen o.ä. kann zur Regulierung der Schlingenhöhe dienen. Die Technik ist z.B. in Grossbritannien als "Turkey-Work" bekannt. Alte Sticktechniken für Teppiche sind (neben anderen) z.B. der Plüschstich, der Maltastich, der mit dem Maltastich verwandte Quästchenstich ("Persischer Knüpfstich"), der "Neue Persische Knüpfstich", der Kettenknüpfstich und der (mit einer Tapisserie- oder Sticknadel gearbeitete) Smyrna-Knüpfstich. Bei manchen dieser Stickarten kann die rückseitige Gewebebeschichtung entfallen, weil die Stichtechnik die Schlingen im Gewebe befestigt. Alle Techniken werden mit fortlaufendem Faden gearbeitet.
Gesamtüberblick der Informationen zu "Tufting"
Textilmaschinen Textile machines Maquinaria textiles Macchine tessili
Textielmachines Machines textiles Máquinas têxteis текстильные машины
© Elisabeth Aderhold-Marleaux .
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